01.03.2011
Warten, warten, warten.
Mittag, Nachmittag, nichts.
Heute nicht mehr.
01.03.2011
Warten, warten, warten.
Mittag, Nachmittag, nichts.
Heute nicht mehr.
Ich verzweifele langsam, nicht aber auch gar nichts passiert.
Der Ortskern ist wie eine Filmkulisse durch deren Mitte die Eisenbahnlinie führt.
Der Bahnhofsvorplatz, jetzt eine große Schlammpfütze, reicht direkt bis an die Gleise heran. Auf der einen Seite haben Marktfrauen ihre Stände, unmittelbar an dem Gleis, auf der anderen stehen wartende Menschen.
Auf einem einfahrendem Zug sitzen Soldaten auf den Dächern der Güterwagen, stehen auf den Plattformen zwischen den Wagons.
Menschen quillen heraus. Alles ist ein großes Durcheinander und Gezeter.
Alles bewegt sich im Rhythmus der aus dem Pub schallende Musik.
Total übersteuert aber es stört keinen.
Gegen Abend wird alles mit spärlichem Neonlicht beleuchtet.
Irgendwie gespenstisch. Vereinzelt kleine Lagerfeuer, Garküchen oder Verkaufsstände mit Öllampen beleuchtet.
Mit Sturmgewehren bewaffnete Soldaten laufen herum, stehen im Gruppen zusammen oder sitzen beim Bier im Pub.
Dorfschönheiten tänzeln am der Terrasse des Pub vorbei und tun so als ob sie die Bemerkungen oder Zurufe der Männer nicht hören würden.
Es wird getrunken, geflirtet und getanzt.
Mich wollen sie schon wieder verkuppeln, wollen wohl meinen überstrapazierten Nerven was gutes tun.
Zurück beim LKW verschwinden die Jungs wieder, alleine, das nicht französisch sprechende Weißbrötchen stört nur.
Ich kanns verstehen.
02.03.2011
Er ist eingetroffen, kaum zu glauben, der Keilriemen ist da.
In der Nacht soll es, wenn ich es richtig verstanden habe, Probleme mit Rebellen gegeben haben.
Deshalb die Verspätung.
Wir diskutieren über mein weiterkommen, wie ich meine Tour legen soll vom Congo nach DRC und Angola.
Regenzeit, Banditen und korrupte Beamte und Soldaten werden die weiterreise schwer machen.
Falsche Immigrationsbeamte sollen auf der Strecke immer wieder Geld verlangen.
Es lässt keiner auch nur ein gutes Haar an dem was da jetzt auf mich zukommt.
Alles montiert, Motor gestartet und Stopp. Wieder kriechen sie unter den LKW.
Die Lichtmaschine hat auch was abgekriegt. Sie versuchen sie zu reparieren.
Zu allem Übel ziehen auch noch dunkle Wolken auf und es fängt an zu gießen.
Alles versingt wieder in einer braunen Brühe aus Wasser und Schlamm.
Es klappt nicht, Schrauben sitzen zu fest.
„How are you?“ ein Italiener hält seine Geländewagen an und zeigt auf meine Maschine.
Er hat LKWS für Erdbewegungen und arbeitet für die Eisenbahn. Die Jungs können seine Werkstatt benutzen und wollen die Lichtmaschine bis Mittag wieder hinbekommen haben.
Das Angebot dort auch meine Maschine zu reparieren lehne ich daraufhin ab.
Gefällt mir sowieso irgendwie nicht.
Eigentlich hätte ich es wissen müssen, es wird 17:00 Uhr und wir sitzen immer noch fest.
Sie haben zwar alles soweit hinbekommen, aber nun fehlt ein kleiner Schlauch und der ist im Ort nicht aufzutreiben.
Sie schaffen es trotzdem.
„You can not go tonigth!“ Ein ranghöherer Soldat kommt zu uns.
„Rebellen are in the Fores along the road, you can not leave tonight.!“
„Tomorrow morning, with the Konvoi“
Ich ergebe mich meinem Schicksal und bereite wieder mein Nachtlager im Führerhaus.
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