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On  the  road  again
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01.11. - 13.11.2010

01.11.2010

Samstag stand Reifenwechsel auf der To Do Liste

01.11.2010

Samstag stand Reifenwechsel auf der To Do Liste (scheiße ich hab immer noch eine) und die Werkstattfrage tat sich nun auf. Wer mal in diesen Länder war weiß, daß einem die Entscheidung nicht leicht fällt. Der Bauch muß die Entscheidung treffen. Meiner konnte es nicht. Am Stadteingang hatte ich Tags zuvor eine Speedy KFZ Werkstatt gesehen. So im Stil von unserem ATU.

Die konnten aber keine Motorradreifen wechseln aber wie immer hatte hier einer einen Freund der einen Freund hat. Also lies er Arbeit Arbeit sein, sprang auf sein Mofa und düste los. Gar nicht leicht diesen Dingern im Stadtverkehr zu folgen, schon gar nicht mit so einem Bomber wie meinem.

Zu der Werkstatt gibt es nicht viel zu sagen, denn mir fehlen dafür die Worte, aber es wurde gehämmert und geschraubt und irgendwie brachten die Jungs (der älteste Schrauber war ca 16) alles ans laufen. Die Werkstatt hatte übrigens die Größe einer Einzelgarage, und daß der Boss mal Ralley gefahren ist konnte ich mir beim bestem Willen nicht vorstellen.

Die Fotos an den Wänden allerdings bestätigten es.

Schnell hatten wir den Hinterreifen ausgebaut, einem der Jungen, er war so ca. 10/12 Jahre alt, wurde erklärt, in welche Richtung der Reifen aufzuziehen war und

schon war er mit Reifen/Felge und neuem Mantel verschwunden.

Aufgezogen wurde woanders, ich solle warten.

Nach gut einer Stunde war die ganze Aktion beendet und ich musste stolze 4,00 in Worten VIER  Euro berappen.

Gesten wollte ich eigentlich die Küste entlang weiter aber der Islamische Wetter Gott schickte Regen.

Nun warte ich auf Wetterbesserung, denn morgen will ich über Marrakech in den Hohen Atlas.

INSCHALLAH

 

02.11.2010

Er hatte ein Einsehen und bereitet mir einen wunderschönen Sonnentag. Da es nicht all zu weit ist bis Marrakesch lasse  ich es langsam angehen. Maschine beladen, Campingplatz bezahlen und schon zuckel ich auf der Küstenstraße gen Süden. Helm, heute verzichte ich drauf. Die meiste Zeit bin ich sowieso alleine auf der Strecke (abgesehen von vereinzelten Eselskarren), so ist dies auch nicht mit allzugroßen Risiken verbunden. Die Polizei sieht es eh gelassen, und wenn dann beschränken sie sich darauf mir zu zurufen, daß ich ihn aufziehen soll. Ich nicke dann, grüße nett und fahre weiter.

Die Nase in den Wind gen Süden lässt das Herz wieder höhen hüpfen. Ist einfach nur geil nach all den Sorgen.

Gegen spät Nachmittag komme ich Marrakesch an, checke in einem Traveller Hotel (10€) ein und treffe Simone von der Afrikatruppe aus vergangenem Winter.

Abends genießen wir das Treiben auf dem großen Platz.


 

03.11.2010

Der Himmel meint es gut mit mir. Auf dem Weg in den Hohen Atlas durch weite Ebenen und Schluchen begleitet mich wunderbarer Sonnenschein. Ein wunderbares Gefühl und so gleite ich durch die Kurven und schraube mich immer höher.

 

Irgendetwas stimmt nicht. Der Kupplungsdruck baut sich nur noch schwankend auf. In der Parkbucht an einem Aussichchtspunkt halte ich an, mir ist ganz flau im Magen.

Sollte die Pechsträne denn immer noch nicht vorbei sein?

Stehe auf einem Plateau und habe eine herrliche Aussicht über die Weiten der Atlas Vorebene und fluche wie ein Kesselflicker.

Handy, Michael in Krefeld anrufen. Er vermutet, daß Luft ins System gekommen ist bzw eine Undichtigkeit aufgetreten ist." Du mußt es ausbauen und nachschauen, Du hast keine andere Wahl" .

OK, ich schaue mir die Gegend so an und komme zu dem Schluß hier in der Einöde nichts zu öffnen oder auszubauen. Im Falle eines Falles eine Transportmöglichkeit aufzutreiben scheint mir so gut wie unmöglich. Hatte die letzte Stunde keine Menschenseele mehr gesehen, noch nicht mal einen Eselskarren.

Anruf BMW Casablanca, Youssef spricht deutsch und ich schildere im das Problem. Da es südlich von Casablanca bis TOGO keine BMW Werkstatt mehr gibt ('außer ein paar übergebliebenen Ralleyschraubern in Dakar) gab es keinen allzugroßen Entscheidungsspielraum.

"Komm, wir checken alles nocheinmal durch und kriegen das schon hin"

Er ist am Nachmittag in der Werkstatt.

Also zurück bis nach Casablanca.

Es war schon Nachmittag als ich eintraf und so hatten wir nicht mehr die Zeit alles durchzusehen.

" Machen wir morgen früh, sei um 08:00 !!! Uhr hier, hört sich nach etwas Größerem an".




04.11.2010

Punkt acht Uhr rollt die Maschine in die Werkstatt und der Mechaniker begann sofort mit der Untersuchung.

Einen Kaffee nach dem anderen vernichtend bete ich abwechselnd zu Allah, Gott, Manitou und die mir sonst noch einfielen, laßt es nichts größeres sein.

Scheiße, gegen Mittag war klar, so bis Südafrika war mehr als ein Lotteriespiel.

Youssef, der Meister und der Mechaniker waren alle der gleichen Meinung, die Tour unter diesen Umständen fortzusetzten ist unmöglich.

Es ist zwar  provisorisch repariert, aber wie lange?

Inschallah

Tausch es aus, war die einstimmige Meinung.

Mittlerweile an die ständigen Pannen gewöhnt, gab es nur zwei Fragen zu klären:


Wie lange dauert die Bestellung der Bauteile!

Wie lange dauert der Einbau!

 

Drei Wochen, ein Tag.

Mit dem einem Tag kann ich leben aber mit den drei Wochen nicht.

Youssef gab mir die Artikelnummern und ich ruf Michael an.

Ein Tag Lieferzeit, Versand nach Casablanca heißt Montag oder Dienstag sind die Teile da.

Gesagt getan, Michael kümmert sich und so habe ich Zeit bis Montag in den Hohen Atlas und an die Sahara zu fahren. 

Na dann, es kann nur besser werden

 

INSCHALLAH




05.11.2010

 

Wenn die neue Kupplung genauso arbeitet wie die Reparierte kann nichts mehr schief gehen.

Da ich bis Dienstag Zeit habe, rolle ich weiter Richtung Süden. An die Wüste will ich schon noch aber auf den Weg durch die Berge.

Nach dem Großstadttreiben ist das Alleine sein eine Wohltat, kein Gehupe  mehr

(bringt sowieso nichts, machen alle und keiner reagiert).

Eine kleine, als Piste ausgezeichnete Strecke über die Berge, die (N307) Richtung Ouarzazate ist genau das Richtige, die nehme ich...

Ist ja noch relativ früh.

Leider ist auch hier schon der Teerwagen durchgekommen, allerdings mit einem saumäßigem Teer. Zuletzt hatte ich den in Russland gesehen und das ist eine Gummi fressende Decke.

Zu Anfang verlief auch alles ganz ordentlich und so schraube ich mich immer höher in die Berge. Eine Serpentine folgte der nächsten, ich kriege so richtig Fahrlaune. Kurven sind ja nun auf meine Route nicht gerade häufig.

 

Ich schraube  mich weiter die  Berge hoch: 1000m; 1500m; 2000m; eine traumhafte Landschaft und das alles bei strahlendem Sonnenschein.

Vor ein paar Wochen hat es hier heftige Niederschläge gegeben und je höher ich komme, um so schlechter wird die Strecke. Schlamm und Geröll bedeckt die Flächen die nicht aussehen wie ein Schweizer Käse.

Das in Russland absolvierte

 

„Plötzlichauftretendeschlanglochumfahrtraining“

 

 kommt nun sehr zu Gute.

 

Aber es kommt noch schlimmer.

 

Ich komm nicht mehr zügig voran, werde immer langsamer. Die Haarnadelkurven werden zu einem Balanceakt.

Der Blick zur Sonne sieht auch nicht gerade gut aus. Die nähert sich beängstigend schnell den Berggipfeln.

Ist schon eine ganze Weile her seit der letzten menschlichen Ansiedlung, geschweige denn seit der letzten Unterkunftsmöglichkeit.

 

Das Zelt aufzubauen hier im Nirwana, im Dunkeln, darauf verspüre ich kein allzu großes Verlangen.

 

Das ist halt der Preis wenn man auf einem Nebenpass über die Berge will.

 

Schlagartig wird es nun dunkel und ich bin froh mir die so oft belächelten Zusatzscheinwerfer angeschraubt zu haben. Mit der BMW eigenen Beleuchtung hätte ich die Nacht in den Bergen verbringen müssen. So ein scheiß Licht bei so einer Maschine.

 

Ein paar Stunden später tauchen am Horizont die Lichter von Skoura auf. Freue mich wie ein Schiffbrüchiger.

Fix und Foxi erreichte ich das erste Hotel in das ich dann auch gleich reingehe.

 

Muß schlimm aussehen; geschafft und verdreckt, denn der Preis war inkl. Abendessen und Frühstück fantastisch.

 

06.11.2010

 

Mittags erreiche ich die Wüste und genieße die Weite.

Wie schon im vergangenem Jahr fahre ich die Strecke von Zaragorroa nach Mhamid.

Die Straße durch das Vallee du Draa führt genau an der einen Seite entlang der Oasen und auf der anderen Seite an kleine Siedlungen oder Berge. Könnten auch größere Hügel sein. Kommt so ein bisschen auf die Körpergröße und die Größe der Maschine an.

 

Erstmal ist Slalom angesagt. Auf dem letzten Stück durch Mhamid bis zum Wüstenrand kommen aus allen Ecken Turban tragende Braunaugen, die Sahara Touren, Kamelreiten (wer braucht das) Unterkünfte usw. anbieten. Ich gehe nicht vom Gas, denn ich weiß ja wie sie reagieren und so jage ich den ein oder anderen wieder in seinen Verschlag zurück.

 

Am Ende der Piste, auf einer winzigen Erhebung ist ein kleines Teestübchen.

Es ist das letzte Gebäude vor Pistenbeginn.

 

Diese Ruhe tut schon fast weh, nichts aber auch einfach gar nichts ist zu hören.

Nicht mal die neben der Hütte im Schatten sitzenden Braunaugen unterbrechen die Stille mit schnarchen Geräuschen.

 

Den Gedanken durch die Wüste weiter zu fahren verwerfe ich nach einem Gespräch mit auch dort Tee trinkenden Holländern wieder recht schnell.

Es gib für die nächsten Stunden keine Möglichkeit Unterschlupf zu finden, oder bei einem Haus zu kampieren.

Da es auf Nachmittag zu geht, mache ich mich auf den Weg zurück nach Zagora.

 

Mit Einbruch der Dämmerung treffe ich in Zagora ein.

Den Campingplatz aus vergangenem Jahr finde ich nicht wieder und der ausgewiesene  Campingplatz ist nicht als ein solcher zu erkennen. Sieht wie eine Geröllhalde aus.

Ich such mir ein Hotel. Hier so weit unten haben vier und fünf Sterne Häuser Preise wie ein bis zwei Sternehotels an der Westküste, das gönne ich mir.

 

Drei Dirtbikes stehen vor einem Hotel, Gesprächsstoff ist für heute Abend gesichert. Also rein.

Es sind drei Holländer, die die Maschinen von Peters Bikershome in Ouarzazate gemietet haben.

 

Beim abendlichen Kontrollieren der Maschine sehe ich, daß die vielen zusätzlichen Kilometer über diesen Straßenbelag mehr Gummi gekostet haben als mir lieb ist. Damit noch bis nach Gambia zu kommen, für Marokkaner kein Problem, aber....

Über 3000 km habe ich noch vor der Brust und so stellt sich durch das anerzogene Sicherheitsgefühl leichte Nervosität bei mir ein.

Wie löse ich das Problem? Der Ersatzhinterreifen ist hinten schon drauf. Der neue Satz liegt in Gambia und die für BMW übliche Reifengröße ist in Afrika ein Problem. So was fährt hier kein Mensch, für alle möglichen Enduros gibt es Reifen in Hülle und Fülle. Aber für BMW'S.

 

07.11.2010

 

Nach dem Frühstück schlagen mir die Holländer vor, Peter anzurufen denn es kommen dort oft BMW Fahrer vorbei und vielleicht hat er eine Idee.

Gesagt getan und Peter hat sogar einen gebrauchten TKC 80 Vorderreifen für mich.

 

Zweieinhalb Stunden später rolle ich in seine Garage und wir suchen die Reifen durch.

Da ich von hier nun nach Casablanca und dann weiter nach Gambia fahren will ist der Stollenreifen eigentlich gar nicht nötig und so suchen wir zwei Straßenpellen.

Gute Gebrauchte, die noch bis da halten, fanden wir auch und hatten sie in gut zwanzig Minuten aufgezogen und ich bin wieder unterwegs.

 

Geht auch ohne Maschinen.

 

Bis zur Küste sprich Agadir ist es nicht allzu weit und so lasse ich es gemütlich angehen. Werde eine zwei Tagesetappen daraus machen.

Die Strecke geht über die Bergstraße durch den Atlas. Die Berge wechseln sich ab im Farbenspiel. Mal rot mal braun.

 

Bei Einbruch der Dunkelheit stoppe ich in einem kleinen Städtchen irgendwo im Nirgendwo.

 

Einfaches Hotel, Zimmer mit Dusche Frühstück und Abendessen für 13 €. inkl. Garage

Ok nicht lange überlegt, genommen. Dann gehen wir zur Garage, Garage?

Über die Terrasse fahre ich in eine Art Vorratsraum in der Größe einer Garage .

Egal, Hauptsache weg von der Straße. Auch wenn ich hier noch nie ein Problem mit zwielichtigem Gesindel hatte, schlafe ich doch ruhiger.

 

Hab keinen Bock mehr auf noch irgendwelche Überraschungen.

 

08.11.2010

 

Nach einer Tasse Kaffee oder zwei, Croissant und Marmeladenbrot steuere ich weiter durch die Berge Richtung Agadir. In einer der Haarnadelkurven kommt mir ein Wagen entgegen, der sich mehr auf meiner als auf seiner Seite befindet. Ich weiche aus, komme mit dem Vorderreifen auf den eingeschotterten Seitenstreifen und verliere die Gewalt über die Maschine. Gott sei Dank bin ich auf der Bergseite und knalle mit dem dem Vorderteil gegen den Fels. Die an den Sturzbügeln montierten Kisten fangen das meiste auf so das nur der Spiegel zu Bruch geht. Die Kiste kann ich ausbeulen, sonst hat die Maschine nichts abbekommen.

Ich danke dem da oben, denn das hätte jetzt auch noch gefehlt.

Wenn ich auf der anderen Seite gewesen wäre, dann gute Nacht.

 

Am frühen Nachmittag treffe ich in Agadir ein. Jetzt schon nach Casablanca hatte ich keine Lust, habe den Schreck noch in den Gliedern. Soll ja auch erst Dienstagnachmittag bei BMW sein.

 

Der Küstenstreifen Agadirs hat sich nicht zu seinem Vorteil entwickelt.

Total auf Tourismus ausgelegt und da sich eine Hotelanlage an die nächste reiht und die kleinen Zwischenräume Fußgängerzonen geworden sind ist der Zugang zum Meer unmöglich geworden. Zu mindestens für meine Maschine und mich.

In einem kleinen Hotel quartiere ich mich ein. Ein recht putziges Haus. Die Zimmer sind wie kleine Bungalows um einen Garten herum gruppiert und für Agadir erstaunlicher weise billig. Keine 15 € mit bewachtem, abgeschlossenem Parkplatz.

 

09.11.2010

 

Neun, Zehn Uhr mache ich mich auf den Weg. Gegen 15:00 soll ich bei BMW sein, dann würde am Nachmittag alles eingebaut. Ca. 4 bis 5 Stunden Fahrzeit über die Autobahn  kalkuliere ich, so ist genug Zeit.

 

Die Autobahnstrecke ist gut ausgesucht worden, sie ist wunderschön. Es geht über Berge, durch  Täler mit einer grandiosen Weitsicht.

An der ersten Mautstation allerdings rutscht mir das Herz in die Hose. Kein Druck mehr auf der Kupplung. Das hat mir gerade noch gefehlt, es sind noch ca. 500 km.

Da aber die Autobahn bis Casablanca durchgeht und keine Mautstation zwischendurch ist wird es erst in Casablanca kompliziert werden.

Irgendwie aber klappt es, mal schalte ich mit Zwischengas, mal trennt die Kupplung und ich komme pünktlich bei BMW an.

Nun ist alles gut, denke ich.

 

Leider hat sich das Blatt immer noch nicht gewendet, denn es ist kein Paket angekommen.

Wir suchen, telefonieren und suchen wieder. Die Sendungsnummer ist unbekannt. Nach vielen vielen weiteren Telefonaten sagt irgend jemand das das Paket am Flughafen sei. Morgen um acht soll ich da sein.

Richtig daran glauben tue ich allerdings nicht. 

 

Inschallah

 

10.10.2010

 

Acht Uhr stehe ich im Frachtzentrum bei DHL auf der Matte.

Das Spiel geht wieder von vorne los, Sendungsnummer unbekannt.

Wieder Telefonate mit Deutschland, wieder warten, weiter suchen.

Dann kommt der Mitarbeiter von DHL  auf die Idee, daß es vielleicht  mit der Post rausgegangen ist.

 

Wieder zurück zu BMW, und wieder telefonieren.

Dann ist Mittagspause und die wird auch hier genauestens eingehalten.

 

Am Nachmittag werde man eine Lösung finden, damit ich weiter komme.

Na das in Allahs Gehörgang.

 

Ich solle doch in den zwei Stunden Mittagspause bei der Post vorbeifahren.

Tolle Idee, mit meinen perfekten französisch und arabisch Kenntnissen.

Mach ich trotzdem und wie immer bekomme ich auch hier Hilfe.

In der Frachtabteilung der marokkanischen Post beginnt das große Suchen, erfolglos.

Wenn es in Marokko ist, dann am Flughafen.

Man gibt mir zwei Telefonnummern mit und BMW soll da anrufen.

Also wieder zurück zu BMW.

Ich warte bis die Mittagspause vorbei ist, gebe die Nummern und wieder geht das telefonieren los.

Erfolglos, keiner weiß wo das Paket abgeblieben sein könnte.

 

Mittlerweile habe ich den Entschluss gefasst alles noch einmal zu bestellen, denn so komme ich zu keinem Ergebnis.

 

Meine liebe Freundin, Webmasterin, Krisenmanagerin, seelische Unterstützung, Supporterin, Problemlöserin, etc. hat zwischenzeitlich Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt und mit allen möglichen Leuten telefoniert.

 

Morgen gehen die Teile erneut auf den Weg. Diesmal aber schickt Leonore die Teile und diesmal direkt zu der DHL Frachtstation nach Casablanca wo ich sie dann morgen, spätestens aber am Montag in Empfang nehmen können soll.

Inschallah

 

11.11.2010

Um ganz sicher zu gehen fahre ich nocheinmal zur DHL Station am Flughafen.

Ich will genau wissen, was auf dem Paket zu stehen hat damit es auch dort im Büro ankommt und mir dann keiner sagt, wir hätten es falsch gemacht.

 

Ich gebe die Info an Leonore weiter, die Mittags die Teile abholt und sie dann auf den Weg bringt.

 

Ein Croissant und zwei Tassen  lasse ich mir noch schmecken und mache mich dann auf den Weg nach Rabat. Dort treffe ich mich wieder mit Simone und am Abend will Unai der Baske, Biker aus der Afrikatruppe des vergangenem Jahres, eintreffen. Eigentlich wollten wir uns in der West Sahara treffen und das Stück durch Mauretanien gemeinsam fahren. Durch meinen enormen Zeitrückstand hat sich nun alles verschoben.

Wenn, ich denke ja positiv, kommende Woche meine Maschine wieder hergestellt ist werden wir wohl bis Gambia gemeinsam fahren.

 

Inschallah

Gegen 20:00 Uhr kommt er dann auch angerollt. Ein Zimmer und Garagenplatz habe ich schon besorgt und so checken wir schnell ein und ziehen dann zu dritt durch die Medina, Rabats Altstadt. Garküchen  bereiten die unterschiedlichsten Gerichte zu und es riecht überall so lecker, daß wir recht schnell der Versuchung erlegen. Zwei oder drei Mal haben wir zugelangt und zu Nachtisch noch in einem Saftladen etwas für die Gesundheit getan.

 

Das ganze hat mich knappe 4,00 Euro gekostet.

 

Nach einem Kaffee trennen sich unsere Wege wieder. Simone verschwindet in Ihre Jugenherberge und Unai und ich ziehen Richtung Hotel. Ist schon spät geworden und morgen will Unai sich sein Visum für Mauretanien  geben lassen. 

12.11.2010

 

Gegen acht Uhr rollen wir aus dem Parkhaus und machen uns auf den Weg zur mauretanischen Botschaft.  Da ich den Weg abgespeichert habe und auch sonst nicht zu tun habe, fahre ich mit.

Schnell noch ein paar Passkopien gemacht und dann zur Stahltür. Ich weiß ja nun genau wo sie ist.

 

Heute ist es ziemlich ruhig da, nur ein zwei PKWs und eine Gruppe australischer Biker.

Schnell kommen wir ins Gespräch da sie auch mit den gleichen Problemen zu kämpfen haben wie ich vor ein paar Wochen. Die blöden Formulare und alles auf französisch.

 

Die Gruppe, drei Jungs ein Mädel sind schon durch ganz Europa und nun auch auf dem Weg nach Südafrika. Wir haben teilweise die gleiche Strecke und so tauschen wir die e-Mails. In Daklah haben wir uns verabredet, aber man wird sehen.

 

Pünktlich um eins hat Unai sein Visa, es ist ja Freitag und der läutet auch für die Botschaftsangehörigen pünktlichst das Wochenende ein.

 

Gegen fünf Uhr habe ich mich mit Hiden, einer hiesigen Studentin verabredet, die uns die Stadt zeigen will.

Noch viel Zeit, das Wetter ist traumhaft und so rollen Unai und ich ein Stück die Küste entlang.

In einem der kleinen Vororte Rabats treffen wir auf einen großen Hammelmarkt.

 

Den wollen wir uns ansehen. Tierfreunde sollten solche Märkte besser meiden.

Kommenden Mittwoch ist „ Aid Adhs“, ein hoher islamischer Feiertag. Den armen Tieren wird dann die Kehle durchgeschnitten, aber weiter erzähle ich besser nicht.

 

Nachdem wir an einer Garküche etwas gegessen und eine frisches Glas Organgensaft

( 1,60 € für uns beide) getrunken haben fahren wir wieder zurück. Simone wartet ja auch schon auf uns.

Als Hiden dann eintrifft machen wir eine kleine Spritztour durch die Umgebung. Ein Bierchen in einem ziemlich europäischen Pup und es geht wieder zurück. Da Hiden noch familiäre Verpflichtungen hat, bringen wir sie nach Hause.

Morgen früh treffen wir uns zu einer Stadtbesichtigung wieder.

 

Auf einem der Märkte in Altstadtnähe halten wir und lassen es uns an einem der Stände gut gehen.

Später noch ein Bierchen und dann in die Falle, irgendwie sind wir hier alle immer sehr viel früher müde als zu hause.

 

13.11.2010

 

Wie verabredet treffen wir Hiden, die noch eine Freundin zur Verstärkung mitgebracht hat, in der Altstadt. Simone hat noch Heyden, einen Australier aus der Jugendherberge, mitgebracht.

Die Beiden kenne sich wirklich gut aus, durch die kleinsten verwinkelten Gassen erreichen wir Ecken in der Medina, die man wohl sonst nicht zu Gesicht bekommt.

Rabat gefällt uns immer besser. Bei strahlendem Sonnenschein genießen wir den Ausblick über den Hafen, trinken Tee.

 

Nachdem ich mir eine neue Jeans für den unglaublichen Preis von 16 € gekauft habe nehmen wir die Maschinen und düsen die Küste entlang.

Lecker essen, am Strand den Sonnenuntergang beobachten, Kaffee trinken in einem der Standrestaurants. 

 

So kann man es aushalten.

 

Morgen geht’s zurück nach Casablanca mit dem Glauben im Gepäck wirklich bis Mittwoch alles erledigt zu haben und endlich weiter zu kommen.

 

Inschallah

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