Der Vorfall !!
In der Nacht vom 05.12.2010 auf den 06.12.2010 sind böse Buben bei uns eingestiegen und haben, während wir alle schliefen die PCs, Fotoausrüstungen, Mobiltelefone, Werkzeug und teilweise auch Kleidung mitgehen lassen. Als ob das nicht schon schlimm genug wäre, nein sie haben auch noch alle Barmittel mitgenommen.
Ein großer Schock, besonders für mich, es hat mich am härtesten getroffen. Nicht das nur alle Fotos auf dem PC gespeichert waren
( ca. 3000 Stk von Afrika sowie die letzten Reisen dieses Jahres)
nein die gesamte Barschaft habe ich verloren.
Merche hatte auf ihrem Rechner die Aufnahmen der Reisen der letzten Fünf Jahre.
06.12.2010
„ wir sind ausgeraubt worden“ ruft Merche durchs Haus. Ich stehe sofort senkrecht im Bett, reiße das Moskitonetz zur Seite und sehe sofort dass mein Netbook nicht mehr an der Steckdose liegt. Handys die ebenfalls dort zum aufladen lagen sind weg.
„ wir sind ausgeraubt worden“ ruft Merche durchs Haus. Ich stehe sofort senkrecht im Bett, reiße das Moskitonetz zur Seite und sehe sofort dass mein Netbook nicht mehr an der Steckdose liegt. Handys die ebenfalls dort zum aufladen lagen sind weg. Die Photoausrüstung ist auch nicht mehr in der Tasche. Eiskalt läuft es mir den Rücken herunter als ich in meiner Tanktasche ins Leere greife.
Unter der Versteifung habe ich das Geld versteckt. Nichts, ich drehe die Tasche auf links, nichts.
Alles weg.
Sprachlosigkeit herrscht, Ungläubig laufe ich durchs Haus und suche. Natürlich erfolglos, aber ich kann es einfach nicht glauben.
Schlafend ausgeraubt zu werden, alle zu Hause, in ihren Betten. Eine unheimliche Vorstellung.
Immer noch verstört und den Tränen nahe fahren wir zur Polizeiwache um den Einbruch zur Anzeige zu bringen.
Den Vorgang spare ich mir zu beschreiben, meine Meinung über die Arbeitsweise sowie über die Seriosität der Beamten deckt sich nicht mit den anderen.
„Es sind nicht alle gleich !“
Ob schwarz oder weiß, ob Moslem oder Christ, sagt nichts über den Charakter des Menschen aus.
Ich stehe alleine auf weiter Flur mit meiner Einstellung, langjährige Erfahrungen von dort wohnenden Europäern sind einbetoniert.
Ich kann nun mal nicht aus meiner Haut !
08.12.2010
Mittags geht der Flieger nach Amsterdam. Ich habe das Gefühl nach Deutschland zu müssen um zu retten was zu retten ist. Gott sei Dank habe ich eine weltweit gültige Reisegepäckversicherung und die Traveller Cheques sind ja auch versichert. Sollte eigentlich problemlos abzuwickeln sein.
Denkste !!
Maschine bringe ich zum Camping Sukuta. Dort kann man, wenn man vorübergehend das Land verlässt, Fahrzeuge unterstellen.
Schlüssel, Carnet etc. gebe ich Joe. Er betreibt den Camping und hat auch das Flugticket besorgt und vorgestreckt.
Tief und fest verschlafe ich fast den ganzen Flug. Die Anspannung der letzten Stunden und der Schock machen sich nun bemerkbar.
Gegen 22:30 angekommen versuche ich noch ein Möglichkeit auf zu treiben weiter nach Deutschland zu kommen. Erfolglos. Weder Zug noch Flug gehen heute Abend noch raus.
Also schlafe ich auf dem Flugplatz, friere mir den Arsch ab und warte auf den ersten Zug.
Durch die verehrenden Wetterverhältnisse der letzten Tage sind wohl viele Flüge ausgefallen denn der Zug war total überfüllt. Wie ich später erfahren habe waren etliche Flughäfen wegen Schnee geschlossen worden
09.12.2010
Gut das ich hier bin, denn die Fragen (z:B. meine Größe, Gewicht und Augenfarbe) sind schon recht eigenartig. Loni, meine Krisenmanagerin steht in den eigenen Urlaubsvorbereitungen und hat durch ihre tagsüber ausübende Nebentätigkeit auch nur eingeschenkte Zeit.
Nun beginnt der Papierkrieg, Fragen über Fragen, und in mir die Unruhe meine Maschine in Afrika zurück gelassen zu haben.
Ich werde so schnell wie möglich den nächsten Flieger wieder zurück nehmen, meine hoffentlich noch vorhandene Maschine nehmen und weiter fahren.
Allen Unkenrufen zum Trotz:
Jetzt erst recht !!!
24.12.2010
Zwei Wochen nun bin ich in Deutschland aber sehr viel weiter bin ich nicht.
Die Versicherung habe ich gebeten die Unterlagen zu sichten um noch eventuell fehlende Papiere zu besorgen oder Fragen beantworten.
Zwei Wochen nun bin ich in Deutschland aber sehr viel weiter bin ich nicht.
Die Versicherung habe ich gebeten die Unterlagen zu sichten um noch eventuell fehlende Papiere zu besorgen oder Fragen beantworten.
Leider negativ, das geht nicht bekam ich zur Antwort.
Seitdem Funkstille.
American Express, ein Albtraum.
„In der Regel bekommen sie innerhalb von 24 Stunden Ersatz.“
Ein Werbeslogan der genauso gelogen ist wie die Wahlversprechen von Politikern, nur schlimmer.
Eine Flut von Formularen mit unzähligen Fragen.
Alles beantworten, einscannen, zurück mailen.
Dann wieder neue Fragen, wieder einscannen, wieder mailen.
Auskunft über den Stand der Dinge, negativ.
Auf meine Frage hin, was ich hätte machen sollen wenn man mir nicht das Geld für den Flug geliehen hätte und ich noch in Afrika wäre bekam ich die läppische Antwort das das andere auch könnten. Meine Frage ob er schon mal in Afrika gewesen wäre verneinte der Sachbearbeiter.
Alles klar, Paragraphenreiter, er glaubt wirklich das es Scanner, schnelle Internetverbindungen und moderne Rechner in jedem Wüstendorf zu finden gibt.
Nun versucht er allen Ernstes die Polizeistation in Gambia telefonisch zu erreichen um meine Angaben zu prüfen.
Ende von Lied, es sprechen nun die Anwälte.
So aber habe ich mal wieder eine weiße Weihnacht erlebt, bzw. gesehen.
Nun freue ich mich auf meine Maschine ( ich hoffe Allah hat drauf aufgepasst) und sehe zu das ich weiter komme.
28.12.2010
Verschneite Städte, Niederrheinische Landschaft so verschneit wie ich sie zum Letzten mal als Kind gesehen habe.
Kurz vor Weihnachten und dem Jahreswechsel noch einmal die Freunde gesehen.
Das ist der positive Aspekt bei meinem ungeplanten Aufenthalt in Deutschland gewesen. Geändert hat sich der Sachverhalt nicht, aber wie schon gesagt, nun müssen es halt die Anwälte klären.
Ich habe alle Vorderungen erfüllt.
29.12.2010
Natürlich hatte der Zug Verspätung der mich zum Amsterdamer Flughafen bringen soll.Ich nehme es gelassen, ich habe ja Zeit bis zum Abflug.
Amsterdam verlassen wir dann auch überpünktlich Richtung Banjul mit einer kurzen Zwischenlandung in Malaga.
Als wir die Meerenge von Gibraltar hinter uns gelassen und am Atlas entlang flogen, hatte ich all die schönen Moment wieder vor Augen. Wenn ich dieses A...........doch erwischen könnte das meinen Rechner mit all den Fotos hat.
Dann Mauretanien, Senegal und Nordgambia. Irgendwann werde ich diese Strecke noch einmal fahren.
13:40 h landen wir mit nur 10 Minütiger Verspätung in Banjul. Die Einreise war so unkompliziert, schon irgendwie unheimlich.
Nun ja 50 Meter weiter wollte dann der Zoll doch noch meine Tasche inspizieren aber nach weiteren 10 Minuten stehe ich vor dem Flughafengebäude.
Geht also auch so!
"Maschine ist noch im Container" sagt Joe als ich auf dem Campingplatz eintreffe. Schnell sind die Angestellten versammelt und gemeinsam bugsieren wir mein Schlachtross aus seinem stählernen Verlies. Alles unversehrt und unberührt.
Tanken, Seitenkoffer bestückt, etwas zu Abend gegessen,Rechnung bezahlt und ab in die Falle. Morgen früh will ich mit dem ersten Hahnenschrei Richtung Fähre und senegalesischen Grenze.
Amsterdamer Flughafen bringen soll.Ich nehme es gelassen, ich habe ja Zeit bis zum Abflug.
Amsterdam verlassen wir dann auch überpünktlich Richtung Banjul mit einer kurzen Zwischenlandung in Malaga.
Als wir die Meerenge von Gibraltar hinter uns gelassen und am Atlas entlang flogen, hatte ich all die schönen Moment wieder vor Augen. Wenn ich dieses A...........doch erwischen könnte das meinen Rechner mit all den Fotos hat.
Dann Mauretanien, Senegal und Nordgambia. Irgendwann werde ich diese Strecke noch einmal fahren.
13:40 h landen wir mit nur 10 Minütiger Verspätung in Banjul. Die Einreise war so unkompliziert, schon irgendwie unheimlich.
Nun ja 50 Meter weiter wollte dann der Zoll doch noch meine Tasche inspizieren aber nach weiteren 10 Minuten stehe ich vor dem Flughafengebäude.
Geht also auch so!
"Maschine ist noch im Container" sagt Joe als ich auf dem Campingplatz eintreffe. Schnell sind die Angestellten versammelt und gemeinsam bugsieren wir mein Schlachtross aus seinem stählernen Verlies. Alles unversehrt und unberührt.
Tanken, Seitenkoffer bestückt, etwas zu Abend gegessen,Rechnung bezahlt und ab in die Falle. Morgen früh will ich mit dem ersten Hahnenschrei Richtung Fähre und senegalesischen Grenze.
30.12.2010
Den Hahn hätte ich auch wecken können. Langsam wird es hell. Schnell ist die Maschine beladen und ich rolle vom Campingplatz.
Trotz der frühen Stunde ist schon oder noch reichlich Leben auf der Straße.
Eine endlose Schlange LKWs wartet am Einlass des Ladebereichs der Fähre.
Ich werde nach vorne gewunken. So komme ich als erster auch wieder unter. Es ist nicht weit bis zur Grenze.
Der Grenzposten ist relativ leer und so bin ich in gut einer Stunde wieder im Senegal.
Kaolack, hier ist die Kreuzung wo ich gen Osten abbiegen muß. Bis hier war es die gleiche Strecke wie vor ein paar Wochen, als Gas. Straße "einwandfrei" so das ich 120/140 laufen lassen kann.
Steppe und Buschlandschaft wechseln sich ab, unterbrochen von einzelnen Dörfer aus denen fröhlich Kinder winken und erwachsene mir "bon Route" zu rufen.
Dumme Ziegen Blöde Schafe und dumme Oxen kündigen die Döfer immer rechtzeitig an in dem sie planlos über die Straße laufen.
Kommt mir irgendwie bekannt vor.
Gegen 15:00 Uhr erreiche Tambacounda, weiter?
Die Katre sagt mir nur noch Einsamkeit voraus, als lieber nicht.
Es schickes Hotel kommt wie bestellt . Ich nehme es, wer weiß was kommt.
Schwimmingpool etc. Richtiger Luxus und ich lasse es mir gut gehen.
31.12.2010
Gegen Mittag erreiche ich die Malische Grenze. Geht ganz schön kaotisch zu aber wie überall wird mir von allen Seiten geholfen.
Nicht einfach so die einzelnen "Büro's" zu finden. Solche Hilfe wünschte ich mir in Deutschland.
Mal muss ich gegen den Strom über die Grenzbrücke zurück fahren weil ich noch einen Stempel im Carnet brauche, einmal nimmt mich ein Grenzer an die Hand und bringt mich zu seinem Boss der mir dann auch noch einen Kaffee anbietet. Situationen die in Europa unvorstellbar sind.
Winkend durch Polizeisperren fahrend, an Kontrollen einfach vorbei oder wenn ich anhalten muss wird halt rumgeblödelt. Klappt. Gut das ich "kein Französisch spreche", wäre nur hinderlich.
Es ist Nachmittag geworden und so langsam muss ich um eine Koje kümmern, aber wo?
Bis Bamako schaffe ich es nicht, das wird mir immer bewusster. In den einzelnen Dörfern gibt es aber keine Schlafmöglichkeiten.
Die einzigen beiden Unterkünfte auf der Strecke berechnen den Zimmerpreis pro Stunde.
Steht mir nun gar nicht der Sinn nach, jede Stunde aufstehen und nachlösen, also weiter.
Auf der Karte steht eine Ortschaft etwas größer gedruckt und ich hoffe.
Es wird langsam dunkel als ich Diema erreichen. Tank muss auch schon wieder gefüttert werden und so biege ich auf die nächst größere Tanke ein.
"End of the Street" beantwortet der Tankwart meine Frage nach einem Hotel. Das mit Ende der Strasse kenn ich, meistens ist es anders. War ja klar, auch diesmal. Ein Autofahrer hielt an.
"ce que vous cherchez" "un hôtel" Ok fahr mir nach.
Kurz vor dem Hotel kommt mir ein englischer Wagen entgegen. Hinter dem Steuer, weiß, deutet mir an zu stoppen.
Heraus springt eine Dame reiferen Alters.
"What are you looking for, a place to stay?"
"yes I do"
"If you like follow me, i have a place"
Wenden und hinterher. Ein paar Straßen weiter biegt sie auf eine Sandpiste ein an deren Ende sich ein Camp befindet. Alles kleine Hütten, Tiere laufen herum, Feuerstelle etc. Irgendwie urhig Ein junges Pärchen (Dänemark/Italien), noch eine reifere Dame aus England und eine Gruppe Italiener waren dort. Na dann kann der Silvesterabend ja lustig werden.
Die Italiener haben einen Truck und einen Bus dabei. So ganz verstanden was sie eigentlich treiben habe ich nicht, aber war auch nicht wichtig. Auf jedenfalls waren es Künstler und hatten auch noch was mit Film zu tuen.
Als es dunkel war hängen sie eine große Leinwand an die LKW Seite und es beginnt Open Air Kino.
Spielen einen Film über Snowbord fahren in den Bergen. Passt irgendwie wie Faust auf Auge.
Später am Abend laufen dann erstmal Trickfilme welches die sich angesammelte Schar Kinder jubeln lässt.
Mitternacht verschlafe ich, werde auch nicht wach als es um mich herum anfängt zu knallen.
Kein Wunder das man mich in aller Seelenruhe hat ausrauben können.