31.01.2011 – 07.02.2011
„Give me your Passport, I will help you! How long do you need?“
Eine süße kleine Beamtin nimmt sich meiner an. Alles nur eine Frage des Preises.
31.01.2011 – 07.02.2011
„Give me your Passport, I will help you! How long do you need?“
Eine süße kleine Beamtin nimmt sich meiner an. Alles nur eine Frage des Preises.
Ich frage für zwei Wochen, es werden 4000 Naira ca. 25 €, und zwei Monate,
Andrew und Claudia haben bei Ihrem Grenzübertritt keinen Einreisestempel bekommen und wollen den sich nun hier holen. Sie sind irgendwo im Nirgendwo an einen Buschgrenzposten vorbeigekommen und der hatte keine Stempel. Können sie sich in Abuja geben lassen war die Auskunft.
Sie war falsch.
Was nun abgeht ist Filmreif.
Während die Beamtin mein Angelegenheit in 10 Minuten erledigt und ich meinen Pass wieder in Händen halte, verschwindet ein anderer Beamter mit Ihren Pässen.
Er macht einen Fehler und das Verhängnis nimmt seinen Lauf.
Alles, aber auch alles was irgendwie schief laufen kann läuft auch schief.
Sachbearbeiter nicht da, Pässe verschwunden, falschen Vermerk gemacht und schon anderes Aktenzeichen bekommen.
Sachverhalt wird immer komplizierter, aus einer Kleinigkeit wird eine politische Angelegenheit.
Ende von Lied, die Akte landet bei der Chefin der Immigrationsbehörde, es wird viel geschimpft und es wird bestimmt der ein oder andere Kopf gewaschen oder rollen aber einfach nur „Sorry“ sagen ist bei Behörden nicht möglich, international, man könnte ja sein Gesicht verlieren.
Nach zwei Tagen rum sitzen in der Behörde heißt es dass sie am kommenden Tag mit einer Eskorte zur Grenze gebracht werden.
Nur haben sie kein Visa für die kommenden Länder.
Ende von Lied, Andrew und Claudia sind weiter mit uns zusammen. Bekommen die Visa an den gleichen Tagen wie wir anderen auch und werden wohl auch am gleichen Tag weiterfahren.
Wie wir auch, wenn auch in verschiedenen Richtungen, sie nur mit Eskorte.
Alles weil einer keinen Stempel hatte und ein andere gepennt hat.
Die Tage verstreichen, es passiert nicht viel. Man kocht und grillt gemeinsam, geht mal auf den Markt Nachschub bunkern und wartet.
„It's raining“ Isabel kommt in die Hotelbar gelaufen.
Nicolas und ich nutzen die „Happy Hour“für ein Bier.
Regen, wie von der Tarantel gestochen rennen wir aus der Bar zum Zeltplatz. Auf Unwetter haben wir uns nicht eingerichtet.
Andrew und Claudia haben mir ihr größeres Zelt gegeben, denn in dem Sarg Tage auf das Visum warten ist nicht gerade prickelnd.
Aber, aufgrund der Hitze haben wir das Außenzelt weggelassen und nun habe ich die Bescherung.
Es schwimmt alles, Klamotten, gerade frisch gewaschen, Schlafsack, Isomatte einfach alles.
zentimeterhoch steht das Wasser im Zelt.
Schlafen, unmöglich.
Ich muss einchecken, und das im Sheraton. Nun es gibt schlechteres aber auch preiswerteres nur habe ich keine Wahl.
In der Hoffnung dass ich morgen alles wieder trocken bekomme ziehe ich mit den tropfenden Klamotten auf Zimmer.
Es gib ein „Weekend Special“ und so bleibe ich das ganze Wochenende.
Die Sheraton und anderen Tophotels Europas sowie die Hotels Marokkos sind nicht damit zu vergleichen, für meinen Geschmack muss das Sheraton Abuja da noch reichlich dann arbeiten und sich nicht nur auf dem Namen ausruhen.
Die Angestellten allerdings, alle überfreundlich und hilfsbereit. Da mein Finger verbunden ist werde ich ständig von Hotelmitarbeitern sowie wildfremde Menschen angesprochen wie es mir geht und wie leid es Ihnen tut.
Eine Anteilnahme, nur ein wenig davon bei uns, das Leben könnte so angenehm sein.
Pool, sonnen und warten. Abends „Happy Hour“ , essen und dann wieder in eine der zahlreichen Hotel-Bars.
Irgendwie Stimmt hier die Geschlechterquote nicht, der weibliche Anteil ist eindeutig zu hoch.
Montag, 10:30 soll ich mein Angola Visum abholen.
Könnte alles hinhauen, Angola, Cameroon und dann noch die zwei Kongo. Aber war ja klar, anstatt 10:30 Uhr wird daraus 12:30, Cameroon schafft es nicht bis 15:30 Uhr, also morgen früh.
08.02.2011
09:30 in der Cameroon Botschaft. Der Botschafter muss „nur“ noch unterschreiben. 10:00 soll alles fertig sein. Andrew und Claudia sind auch wieder da, das Drama nimmt einfach kein Ende bei Ihnen.
08.02.2011
09:30 in der Cameroon Botschaft. Der Botschafter muss „nur“ noch unterschreiben. 10:00 soll alles fertig sein. Andrew und Claudia sind auch wieder da, das Drama nimmt einfach kein Ende bei Ihnen.
War ja klar, er kommt gegen 11:00 Uhr, 11:30 Uhr bin ich raus. Kongo Botschaft. Ich hab wieder einen Wagen mit Fahrer gemietet und hoffe dass ich alles hinkriege.
Mary, die kongolesische Botschaftsangestellte wartet schon auf mich und stellt mir das Visa sofort aus, ausnahmsweise.
Jetzt schnell zur DRC Botschaft. Auch dort wartet man auf mich und so gegen 12:30 Uhr habe ich alle drei Visa in der Tasche. Nun fehlt nur noch Gabon.
In Abuja soll das Visa 350 Dollar kosten, in Cameroon nur noch ca. 100 Dollar, also werde ich es dort versuchen.
Muss mich allerdings neu einkleiden, denn Jeans , Schlappen und T-Shirts werden dort nicht akzeptiert.
Die Straße ist neu und in einwandfreiem Zustand und lädt zum Gasgeben ein,
Wie schon seit Wochen säumen LKW-Wracks, ausgebrannte PKW Karossen den Weg.
Bei dem Fahrverhalten, den wahnsinnigen Überholmanövern wundert es mich nicht.
Die haben einfach kein Gefühl für die Fahrzeuge.
Ein paar Vollbremsungen bewahren mich vor dem Schlimmsten.
Rundhaussiedlungen säumen den Weg, Buschlandschaft.
Leider ist es wieder sehr diesig, der Hamatan ist immer noch nicht vorbei.
Gegen 17:00 Uhr erreiche ich Makurdi, einchecken, Schluss für heute.
Ein zwei Bierchen noch in der Hotelbar, schaue ich den Mädels und Buben beim tanzen zu.
Tanzen, na ja die Bewegungen waren schon sehr sehr erotisch. Ich verziehe mich in meine Bude.
Morgen will ich über die Grenze.
Andrew und Claudia haben endlich Ihren Stempel bekommen und können, so Gott will morgen endlich weiter.
Nicolas und Julia sind in Jos und es gibt keine Probleme, wurde wohl mal wieder übertrieben.
09.02.2011
Imigrationoffice, das höre ich gar nicht gerne. Er nimmt alle meine Daten auf und weißt mich an ihm in die Behörde zu folgen.
Oh,Oh, was ist nun passiert. Andrews und Claudias Ärger ist mir noch allzu gegenwärtig.
Ich sehe mich auch schon tagelang dort sitzen und auf irgendetwas warten.
Eine Stunde dauert es bis man mir meinen Pass wieder gibt
Zentner weise fallen mir die Steine von Herzen, man wünscht mir eine gute Reise.
Die Chinesen leisten prima Arbeit. 1A Straßenzustand.
Ich lasse mir Zeit, vor der Grenze wird es bestimmt noch eine Unterkunft geben und das erste Stück im Cameroon soll äußerst beschissen sein. Das will ich morgen früh in Angriff nehmen.
Die Vegetation ändert sich langsam. Ich komme dem Regenwald immer näher.
Kleine Dörfer säumen die Straße, alle sehr sauber und aufgeräumt. Größere Ortschaften hingegen gleichen sich wie ein Ei dem anderen. Lärm, Staub und Dreck.
Bin froh wenn da schnell durch bin, laden nicht gerade zum anhalten ein.
Irgendetwas müssen die Nigerianer in ihren Getränken haben. Nirgendwo anders habe ich so viele Männer am Straßenrand pinkeln sehen ( allerdings habe ich auch zwei Frauen am Straßenrand gesehen die Breitbeinig ihren Bedürfnis nachkamen).
Gegen Mittag erreiche ich die Grenzstadt.
Es gibt ein Hotel, zu mindestens steht es draußen dran
Nicht gerade sympathisch also beschließe ich weiter zu fahren.
Risiko, ich weiß nicht ob ich auf den kommenden 200 Km eine Unterkunft finde aber hier will ich nicht schlafen.
Die Grenzbrücke zwischen Nigeria und Cameroon, ein sehr schönes Fotomotiv.
Es wird mir aber untersagt.
Jenseits des Flusses ist Schluss mit Asphalt. Die Piste, eine durch den Busch geschlagene Schneise beginnt und ich komme wieder nur recht langsam voran.
Wäre auch egal, wäre es vormittags, Buschcamping, keinen Bock.
Es soll eine Ortschaft mit Hotel geben. Irgendwo zwischen Grenze und Mamfi.
Ich hoffe dass diese Aussage einmal stimmt.
Es bleibt Piste, relativ fest aber zügiges fahren ist mir trotzdem zu gefährlich. Wenn ich hier umkippe, wer weiß wann das nächste lebende, zweibeinige Lebewesen auftaucht.
Spurrillen, ausgewaschene Lkw Spuren, Senken in denen ich teilweise bis zur Schulter drin verschwinde wechseln sich ab. Wie mag das hier während der Regenzeit aussehen
Dann wieder ein Stück feste Lehm-Geröllpiste.
„Do you speak englsh?“
Nach ein paar kleinen Ansiedlungen stehe ich vor einer Straßensperre. Der Aufforderung drum rum zu fahren komme ich nicht nach.
Ich steige ab um gehe auf der Uniformierten zu. Eigentlich spricht man in Cameroon französisch, aber hier im Grenzbereich ist kann man noch ein paar Brocken englisch.
So kommen wir wieder aus der Mischung beiderseitiger Brocken gut klar.
„Yes we have a Hotel, Hotel River Side Inn“
Einer der Anwesenden steigt auf seine Knatterbüchse und fährt vor. Sauber und großzügig ist die Anlage, habe ich hier im Busch nicht erwartet.
Wie immer sind alle sehr freundlich und da es hier kaum Gäste ist die Küche geschlossen.Später am Abend dann fährt der Boss auf seiner Knatterbückse mit mir hinten drauf durch den Busch in ein Restaurant.
Viel Musik, romanische Stimmung, aber im Gegensatz zu den größeren Ortschaften keine ausgelassene Stimmung.
10.02.2011
Stromausfall ? Gegen 01,00 Uhr wache ich schweißgebadet auf. Kein Ventilator mehr.
Klatschnass liege ich auf dem Bett, das wars für diese Nacht.
10.02.2011
Stromausfall ? Gegen 01,00 Uhr wache ich schweißgebadet auf. Kein Ventilator mehr.
Klatschnass liege ich auf dem Bett, das wars für diese Nacht.
Urwald, so wie ich ihn mir vorgestellt habe. Die Piste ist gut, ich habe Zeit die Natur in mich aufzunehmen.
Nicht mal 8 Uhr, ich lasse es langsam angehen und merke das das seit längerem vermisste Traveller Gefühl sich wieder einstellt.
Teilstücke haben wieder Schnellstraßenqualität, dann wieder Geröll, Lehm und dann geht’s wieder auf -autobreiten Pfaden auf bis ca. 1900 m rauf durch den Busch.
Ca 170 Km weit komme ich heute, es ist eine kraftraubende aber wunderschöne Strecke.
11.02.2011
„Stop the motor“ vor mir steht ein mit Tarnhose und olivfarbenem T-shirt bekleideter Mann.
Ich komme seiner Aufforderung nicht nach, ich traue dem Braten nicht. Nicht was irgendwie offiziell aussieht ist in der Nähe, auch meiner Aufforderung sich aus zu weisen kommt er nicht nach.
Es gibt eine Diskussion dann läuft er zur Baracke zurück, nur ein paar junge Männer stehen noch da.
Ich bin recht zügig im Limba angekommen. Die Straße war einwandfrei und nichts hat mich unterwegs bewegt an zu halten. Ob mir Cameroon gefällt, ich weiß nicht.
Mein anfängliche Begeisterung weicht so langsam. Aus dem netten Häusern werden ungepflegte Steinbuden oder Blechhütten. Alles wirkt irgendwie schmuddelig. Krasser Gegensatz zu dem was ich noch im Grenzgebiet angetroffen habe.
Ein Schnellfeuergewehr im Anschlag kommt er zurück, baut sich vor dem Motorrad auf und legt an.
Er zielt mir mitten ins Gesicht.
Langsam greife ich zum Zündschlüssel, stoppe den Motor.
Am Straßenrand bleibt die Maschine zurück und wir gehen zur Baracke.
„Hallo, wie geht’s?“ Ein Uniformierter mit Rangabzeichen, Waffengattungsspiegel und Einheitsnadel spricht mich an.
Gott sei Dank, ich habe einen Aufhänger gefunden, versuche das Eis zu brechen und die Situation zu entschärfen. Während wir uns auf deutsch-englisch-französisch versuchen zu unterhalten, bzw.. er mir erklärt was ich gemacht habe beobachte ich aus dem Augenwinkel das T-shirt welches den Zeigefinger immer noch verdammt nahe ab Abzug hat.
Auf der Brücke hinter mir habe ich gehalten und Fotos von dem Fluss und den Lastkähnen gemacht die von dort Sand holen oder bringen. Genau konnte ich das nicht erkennen, nur das auch noch eine ganze Menge LKWs ebenfalls dort rumstanden.
Für heute Habe ich genug. Im Limbe checke ich ein,
s darf heute mal wieder etwas gutes sein.
Andrew und Claudia erreiche ich nicht. Irgendwo hier in der Nähe müssten sie sein.
12.02.2011
Als die Brücke in Sichtweite kommt gebe ich langsam Gas.
Diesmal stoppen sie mich nicht.
Ein Lieferwagen ist ebenfalls auf der Strecke, vor mir.
Kurz vor der Brücke gebe ich Stoff, überhole den Lieferwagen und fliege quasi über die Brücke.
Anhalten kann mich keiner mehr.
Durch den Regenwald geht es die Küste entlang Richtung Kribi.
Lange Strände, Fischerboote am Strand, tobende Kinder in den Wellen,
„Do you speak english?“ Zwei Weiße sitzen in einen Straßenrestaurant.
Herve und Jean Piere, sein leben und arbeiten hier als Holzfäller.
Bier und quatschen, sind super nett aber dem Angebot bei Ihnen zu übernachten komme ich nicht nach.
Erstmal kennen lernen, dann vielleicht.
Seit Gambia bin ich sehr sehr vorsichtig geworden was private Unterkünfte anbelangt.
„Call us at 08:30 pm and we pick you up.“
Herves Freundnin ist auch gekommen, eine Einheimische und sie kennt hier wirkliche jedes Männlein und Weiblein.
Ein feuchtfröhlicher Zug durch die Gemeinde. Das Leben tobt hier wieder.
Dieser krasse Gegensatz zur Landbevölkerung erstaunt mich immer wieder.
13.02.2011
Badewannen Temperatur hat das Meer. Herve, Jean Piere, Lucy, Christel und meine Wenigkeit verbringen den Sonntagnachmittag am Strand.
13.02.2011
Badewannen Temperatur hat das Meer. Herve, Jean Piere, Lucy, Christel und meine Wenigkeit verbringen den Sonntagnachmittag am Strand.
Kann auch morgen oder so nach Yaounde fahren, lieber Strand als Großstadthitze.
Kommt eh nicht mehr drauf an, Zeitplan hin Zeitplan her, Alle Verabredungen kann ich sowieso nicht mehr einhalten.
14.02.2011
90.000 KM hab ich auf der Uhr und mein Baby muckst keinen Moment.
Meckert nicht und ist mit allem zufrieden.
Ich liebe es.
Der angekündigte Verkehr bleibt aus. Freie Fahrt nach Yaounde.
Die Straße ist top, klare frische Luft, in der Nacht hat es geregnet und Regenwald um mich herum.
10:30 bin ich schon in Yaounde.
Gabon Botschaft, versuchen kann ich es ja, auch wenn ich mal wieder aussehe wie ein .. !
Soll ja angeblich nicht möglich sein ohne geschäftsmäßige Kleidung in die Botschaft zu kommen.
Klar 1000 mal gefragt, 1000 mal in die verschiedenste Richtungen geschickt worden.
Ich glaube in ganz Afrika kennt keiner seine Stadt, nicht mal die Taxifahrer oder Polizei kennt sich aus.
„Should I came with you?“ ein junger Bursche bietet sich an.
Nun turnt er oben auf dem Gepäck und lost mich durch die Stadt
„One Photo, that's all“ 15 Minuten später hatte ich die Papiere ausgefüllt, den Pass abgegeben und war fertig.
Dreckig und verschwitzt wie ich war, man hatte wohl mal wieder Mitleid mit einem Biker.
Die Info ist aber richtig gewesen, an der Botschaft gib es einen Aushang über die Kleiderordnung.
Kaum im Hotel angekommen, eine „oververländer“ Unterkunft, öffnet der Himmel seine Schleusen, und wie.
Meiner Montur tuts gut.
15.02.2011
Fotos hochladen steht auf dem Programm. Hab eh nichts zu tun, Öl Wechsel und Luftfilter reinigen müsste sein, keinen Bock, .
15.02.2011
Fotos hochladen steht auf dem Programm. Hab eh nichts zu tun, Öl Wechsel und Luftfilter reinigen müsste sein, keinen Bock, .
Auch den Reifen lasse ich noch drauf und vertraue auf Petrus das die Straßen nicht unter Wasser stehen.
Ich werde es erfahren.
16.02.2011
Acht Uhr stehe im Internet Shop auf der Matte. Es soll schnell gehen heute morgen. Als schließlich die gesamte bandbreite mir zur Verfügung gestellt wird bekomme ich die restlichen Bilder hochgeladen. Alle sind durcheinander, sortieren geht nicht. 11:30 bin ich vor der Botschaft von Gabon. „What is your name“ fragt mich die Sicherheitskraft am Tor. Ich drücke ihm meinen Abholzettel in die Hand und er verschwindet in der Botschaft. Fünf Minuten später halte ich meinen Pass mit Visum in der Hand, eineinhalb Stunden früher als üblich. Ich rufe Carine von einer der zahlreichen Call Boxen an. Telefonzellen gibt es nicht. Warum auch, es gibt ja auch so gut wie kein Festnetz. In den Call Boxen werde Handys zur Verfügung gestellt. Preiswert, hat eh jeder nur Handy. Sie ist nicht in der Stadt und vor Samstag nicht zurück. Warten, nee keinen Bock. „See you next time, I will leave the town now.“ Schade, hätte mir gerne von Ihr die Stadt zeigen lassen. An dem Busbahnhof erlebe ich zum ersten Mal aggressive Menschen. Ich stell mich taub stumm und wühle mich durch den Verkehr. Endlich draußen, frei Fahrt. Der nächste Ort ist Ewbola, und auch hier sind die Menschen wieder feindselig. Einer versucht sogar nach mir zu greifen. Wie unterschiedlich sie doch sind, in den Dörfern freundlich und zuvorkommend. Die Grenze ist nicht weit und so ziehe ich trotz später Stunde durch. „Are you alone?“ „Yes I am“ „There is a bike coming behind you“ Deer Grenzpolizist zeigt die Straße runter. Rob, ein britischer Biker auf einer 650 Dakar. Wir absolvieren den Papierkram gemeinsam. Allerdings müssen wir zum Imigrationsoffice in Bitan, ca 27 KM und das schließt in 20 Minuten. Also Gas. „Do you know a nice place to stay, but not so expansive?“ Rob folgt dem Mädel aus dem Büro, 10 € die Nacht, eine Bar mit Snack und drei oder vier Zimmer, OK. Das Angebot der Mädels aus der Unterkunft später noch tanzen zu gehen lehnen wir dankend ab.
17.02.2011
15:41 Uhr der Äquator ist erreicht.
Rob hat es eilig,
Ich nicht.
Mein Ölstand gefällt mir nicht, das gleiche Öl zum nachfüllen habe ich nicht, mischen will ich nicht, auch wenn es kein Problem wäre , also Ölwechsel, steht ja sowieso an.
Ost oder West?
100 Km nach Lope in den Nationalpark, Piste soll gut sein.
50 Km nach Ndjole. Straße asphaltiert.
Wieder einmal werde ich meinem Prinzip abends nicht auf eine Piste zu gehen untreu.
Die Landschaft entschädigt mich dafür.
65 € ohne Frühstück, auch nach längerem verhandeln ist es mir immer noch zu teuer und finde schließlich ein Privatzimmer für 10.
18.02.2011
07:30 Uhr ziehen wir los, trotz der frühen Stunde ist es schon recht warm.
„Let's walk!“ gut das er englisch spricht. Wir werden marschieren , ich glaube sowieso das man Safaris im Busch zu Fuß machen sollte.
18.02.2011
07:30 Uhr ziehen wir los, trotz der frühen Stunde ist es schon recht warm.
„Let's walk!“ gut das er englisch spricht. Wir werden marschieren, ich glaube sowieso dass man Safaris im Busch zu Fuß machen sollte.
In der Snackbar gestern Abend hat mir die Wirtin einen Führer besorgt.
Besser so, bin mit ihm alleine und nicht in einer Gruppe aus dem teurem Hotel.
Das Buschgras der Savanne ist man hoch, tolles fealing. Dann haben wir den Wald erreicht und er weißt mich an leise zu sein und auf zu passen wo ich hintrete.
So geht es durch Wald dann wieder über die Savanne dann wieder in den Busch.
Schimpansen, ich höre sie in den Bäumen, aber sehen lassen sie sich nicht. Hört sich an als ob sie uns auslachen.
Büffel, nach einiger Zeit steht in einiger Entfernung eine Gruppe Büffel. Nicht leicht erkennst da du durch das hohe Buschgras ziemlich verdeckt.
Aber wo sind die Elefanten.
Vom Ehrgeiz gepackt sucht er eine Wasserstelle nach der anderen auf, prüft den Dung und dann steht einer mitten in der Savanne.
Ein afrikanischer Buschelefant, wesentlich kleiner als seine Artgenossen in Ostafrika oder Indien.
Als er uns bemerkt macht er dass er weg kommt.
Es ist mittlerweile Mittag geworden und wir machen uns auf den Rückweg. Ich hab gar nicht bemerkt wie weit wir von Lope entfernt sind.
Gut dass ich Bepanthen dabei habe, wusste gar nicht das es in Afrika Wölfe gibt.
19.02.2011
Sonnenaufgang, die Piste kommt mir wesentlich einfacher vor als auf der Hinfahrt.
Man soll Pisten auch nicht müde fahren.
Die Strecke ist wieder vom Regenwald gesäumt, 1a Qualität. Ich bummele, denn es ist Zeit.
Libreville, bin mal gespannt ob es dort wirklich alles gibt.
Zimmer gibt es schon mal nicht. Wochenende, habe ich nicht dran gedacht. Irgendwo in dem Vergnügungsviertel werde ich dann doch noch fündig.
20.02.2011
Montag erst, vorher ist mit Reifensuche nichts.
Hier gibt es eine 6 Tagewoche.
Warten und rumhängen, Fotos sortieren, Tagebuch schreiben.
Familientag, alles tummelt sich am Strand. Bombenstimmung.
21.02.2011
Michelin, negativ
Brigdestone, negativ
„Go to APC“ gibt mir eine Verkäuferin den Tipp.
21.02.2011
Michelin, negativ
Brigdestone, negativ
„Go to APC“ gibt mir eine Verkäuferin den Tipp.
Eine Art ATU. War ja klar, Geländereifen gemäß Fahrzeugschein gibt es nicht.
Ist mir auch egal.
Wir suchen nur noch nach den Zollmaßen, und werden fündig.
Sehen aus wie Sägezahnartiger, riesige Stollen.
Michelin, negativ
Brigdestone, negativ
„Go to APC“ gibt mir eine Verkäuferin den Tipp.
Eine Art ATU. War ja klar, Geländereifen gemäß Fahrzeugschein gibt es nicht.
Ist mir auch egal.
Wir suchen nur noch nach den Zollmaßen, und werden fündig.
Sehen aus wie Sägezahnartiger, riesige Stollen.
22.02.2011
Blitz, Donner, es gießt. In Regen kommen ist eine Sache, bei Regen losfahren eine andere.
Es lässt nach, ich hole meine Rolle dann geht es wieder los.
Der Himmel meint es nicht gut mir mir.
So geht es den ganzen Tag , also morgen.
23.02.2011
Lambarne, hier soll die Straße aufhören. Genen Mittag mache ich mich auf die Socken.
Der Versuch ein paar Postkarten zu verschicken erweist sich als schier unmöglich.
Großstadt und keine Briefmarken aufzutreiben. Postkarten gibt es anscheinend hier überhaupt keine.
Wieder schlängelt sich die Straße durch den Regenwald. Entspanntes fahren.
„ Do you speak english?“ „Yes I do“ „Do you know a nice Hotel?“
Zwei junge Männer in Schlips und Kragen. Einer bejaht und schlägt mir vor bei Ihnen im Hotel zu bleiben, sauber, Klima und nicht teuer.
Sie sind hier mit einem Verkäuferteam auf Verkaufseinsatz. Kommt mir irgendwie bekannt vor.
Nach dem gemeinsamen Abendessen in einem kleinem Lokal trinken wir noch ein paar Bier auf dem Rückweg.
Die Bank kann nicht wechseln, ich soll zum Krankenhaus fahren und dort wechselt man.
Wundert mich gar nicht, denn mittlerweile habe ich mich an die eigenartigsten Praktiken in Afrika gewöhnt.
„Be back at 2 o'clock pm, now we don't have money.“
Toll, sehe schon schwarz. Wieder zurück zur Bank.
„They can't change, do you know somebody else?“
Wie immer kennt einer einen der einen kennt und so geht der Bankangestellte mit mir in einen Zeitungskiosk.
Scheiß Kurs, aber hab keine Wahl.
„At the boarder you can change“ na hoffe mal das Beste.
24.02.2011
Die Piste ist gut und so erreiche ich mittags Moulia.
24.02.2011
Die Piste ist gut und so erreiche ich mittags Moulia.
Ich bleibe, an der Grenze soll es zwar Hotels geben, aber na ja die Informations- Sicherheit kennen wir ja.
25.02.2011
Kongo, die wildesten Geschichten im Kopf breche ich bei Sonnenaufgang Richtung Grenze auf.
Nach der letzten Info soll die Piste bis zur Grenze in Ordnung sein.
Stimmt.
„bonjour, where are from?“ „Germany“
Ein älterer Franzose spricht mich am ersten Grenzposten an.
„Where are you going? Are you alone?“
Wir unterhalten uns über Gott und die Welt und über die Strecke die mir bevorsteht.
„Please don't try to pass the water alone, it is to dangerous, there are a lot of people. They will help you, may be you can drive in front of a truck!“ sagt er mir zum Abschied.
Nach gut einer Stunde sind alle Büros aufgesucht und ich hab alle Stempel.
Blöd. Zu lange mit dem Beamten gequatscht. Ein gerade abgefertigter LKW fährt vor mir los.
„Scheiße“ die ersten Wasser / Schlammpassagen schaffe ich aber dann.
„Moto, rum, platsch, penk!“ sie verstehen meine Komik -sprache.
Ungefähr 3-4 km marschiere ich zurück, Ein paar Leute arbeiten dort. Eins der Kinder hatte mir zuvor den Weg durch eine „Pfütze“ gezeigt.
Sie lassen alles liegen und stehen und kommen mit.
Bei dem Versuch an dem Schlammloch vorbei zu kommen bleibe ich mit dem Stiefel in dem bis an die Piste heranreichende Buschgras hängen und kippe um
Mir graut es vor dem was kommt. Der Franzose hat mich gewarnt, aber es war weit und breit kein anderes Fahrzeug auf der Strecke.
Klar dass sie nicht umsonst helfen. Der Kongo ist sehr arm und so nutzen sie hier jede aber auch jede Möglichkeit ein paar Groschen zu verdienen.
Hoch oben auf dem Reifen thront nun mein Scout.
Ich hab ihn angeheuert, bis zur zweiten Polizeikontrolle mit zufahren.
Jedes Wasser-Schlammloch prüfend, watet hindurch und sucht den besten Weg raus.
„Scheiße“,das Hinterrad dreht durch und versinkt. Es stinkt, es qualmt. Die Kupplung.
Wir schaffen es nicht, zu tief drin.
Er läuft zurück, eben haben wir einen Mann gesehen.
Irgendwie kriegen wir sie frei, ein Schein wechselt den Besitzer und weiter gehts.
„Scheiße, not again!!“
Das Hinterrad dreht sich nicht mehr. Trotz der großen Stollen, der Schlamm, eine klebrige Masse.
Es gibt keinen anderen Weg als die Maschine in die LKW Spur zu schieben und es zu versuchen.
Keine Chance, das Hinterrad spielt nicht mit.
Mittlerweile haben sich ein paar Kinder eingefunden, auch ein Moped mit zwei Jugendlichen.
Schieben, drücken wir kriegen sie nicht vor der Stelle.
„Wait, la bagages“ , abladen is angesat
Mein Seil, ich habe es doch nicht umsonst mit, um die Dämpfer.
Die Kinder stehen im Schlamm, ziehen, schieben. Stück für Stück schaffen wir sie durch die Passage.
Man oh man, alleine wäre ich ziemlich beschissen dran aber Gott sei Dank bin ich in Afrika und hier ist helfen selbstverständlich.
Geschafft, Nyange ist erreicht. 90 km aber den ganzen Nachmittag.
Hotel? Er kennt sich aus. Direkt am Fluss Nyange.
„ En biere?“ „Oui“ auf in den Pub.
„Stop,Stop“
„Le numero de portable“ was für ein Playboy.
Neben einen Mädchen soll ich anhalten, er wechselt zwei drei Sätze, und alles ist klar.
Unglaublich.
Vor dem Pub treffe ich den Polizisten wieder.
„ En Biere?“ was für eine Frage, Uniform hin Uniform her.
Das Geldproblem? Ich folge ihm zu einem Händler. Scheiß Kurs aber wieder keine Wahl.
Bank, Geldautomat, Wechselstube , so was gibt es nicht.
„Spagetti s'il vous plait“ 2€ drücke ich einen der Mädels in die Hand.
Sie düst los, kauft ein und kocht für mich.
Der Laden wird von zwei jungen Mädels geschmissen.
Sind gut drauf, aber das Angebot noch mit tanzen zu gehen lehne ich dankend ab.
Die beiden sind zu gut drauf, und ich bin platt.
26.02.2011
Dollisie, 280 Kilometer durch den Nationalpark.
Obwohl die Piste relativ gut ist brauche ich den ganzen Tag.
Material schonend fahren. Polizeikontrollen, Fotos schießen.
Eine Gruppe Polizisten.
„Do you know a nice Hotel?“
Wieder steigt einen auf seine Knatterbückse und fährt mit mir von Hotel zu Hotel.
Geldwechseln steht auch wieder auf der To do Liste.
Bank, Geldautomat, Wechselstube, auch hier wieder Fehlanzeige.
Der einzige private Geldwechsler will nur Dollar und wieder ein unglaublicher schlechter Kurs.
Nein danke, es gibt ein Grand Hotel, die wechseln bestimmt.
Machen sie auch, wieder Scheiß Kurs.
Alles Halsabschneider.
Im Foyer sitzt eine Gruppe jugendlicher Franzosen die mein Problem mitbekommen und einer bietet mir an zu dem offiziellen Kurs Geld zu wechseln.
Gerettet.
Im Hotel ein Bier für meinen Polizisten mein gesamtes Kleingeld und ein kleiner Schein wechselt den Besitzer.
27.02.2011
Wetter gut, alles fängt prima, dann die Abzweigung.
Piste, naja, ich hoffe.
27.02.2011
Wetter gut, alles fängt prima, dann die Abzweigung.
Piste, naja, ich hoffe.
Angeblich alles gut, denkste. Ein paar Kilometer weiter fangen das Wasser und der Schlamm wieder an.
An einer Gabelung sieht es wieder sehr schlimm aus.
Zwei laufen die ungefähr 600 – 700 Meter lange Schlammpassage neben mir her.
Es ist wie auf Schmierseife fahren.
Die letzte dieser Art, angeblich.
Wieder ein Trugschluss. Nicht all zuweit wieder Wasser.
Sieht aus als ob die Piste in einem See verschwindet. Rutsche schon weg als ich nur die Tiefe prüfen will. Das geht nicht gut. Weit und breit niemand, sonst taucht immer jemand auf, nichts.
Wie vom lieben Gott geschickt, LKWs. Drei im Konvoi.
„Please can you be behind me, if something happend?“ „Ok“
Mir fällt ein Stein vom Herzen. Es klappt ich komme durch.
Wir beschließen dass ich vor Ihnen in Sichtweite bleibe.
Richtig entschieden, es dauert nicht lange. Die Maschine rutscht weg, ich segele durch den Schlamm.
Das tat weh, was, keine Ahnung, hat mich am Oberschenkel getroffen. Richtig bewegen, is nich.
Gut 12 Leute kommen aus bzw. von der Ladefläche der LKWs und ziehen die Maschine wieder aus dem Schlamm.
„He can drive it, he can drive big bikes“
Mein Bein will nicht so richtig. Mussa, der Treckführer, ein Bulle von Mann, startet und ab.
Er kann es wirklich, das schlingern gleicht er aus, ich bin beruhigt.
AUS.
Nach ein, zwei Stunden sehe ich Mussa mitten in einem See stehen. Moped aus, nichts geht mehr.
Die Wassertiefe scheint er unterschätzt zu haben.
Eingesackt, Wasser gezogen, das war’s.
Der Versuch sie mit dem LKW raus zu ziehen misslingt, sie stickt richtig fest.
Rein in die Brühe und hin und her gewackelt, geschoben , gedrückt.
Irgendwann kriegen wir sie frei und rausgezogen.
Auf die nachfolgenden LKWs will Mussa die Maschine verfrachten.
„It will be more then 240 Kilo!!“ keine Reaktion. Das Gewicht der Maschine beunruhigt niemanden.
Und wirklich, drücken, ziehen, schieben lautes rufen aber sie kriegen mein Monster auf die Ladefläche mein Gepäck verteilt und mich ins Führerhaus verfrachtet.
Die LKWs habe es schwer auf den kommenden Kilometern und ich bin heil froh nicht hier mit der Maschine durch zu müssen.
Die Strecke hat es in sich. Einer zieht den anderen immer wieder aus oder durch den Schlamm.
Die Landschaft ist traumhaft, weitläufig, dichtes Buschwerk Hügellandschaft und wieder Wald wechseln sich ab.
An einer Steigung, es ist mittlerweile Nacht geworden ist Schluss.
Nichts geht mehr.
Morgen vielleicht, wenn etwas Wasser abgeflossen ist.
So gut es geht kuscheln wir drei im Führerhaus und versuchen zu schlafen.
Es geht alles.
28.02.2011
Drei LKWs, drei kaputt.
Blattfeder gebrochen, Reifen wechseln, etwas am Kühler stimmt nicht, kaputte Lampen, etc.
Ende der Wasser-Schlammstrecke ist ein kleiner Ort mit einer Werkstatt für LKWs.
Die wissen schon warum !
Quer durch den Urwald, Piste, Schneise, Waldweg, wie immer man es auch immer nennen will.
Katastrophal, mit der Maschine wäre es schwer geworden für mich.
Qualm, Brandgeruch, alles Stopp.
Unser LKW ist wieder kaputt. LKW 1 schleppt uns durch den Matsch in die nächste Ortschaft.
Keilriemen gerissen, das wäre alles.
Wer 's glaubt wird selig.
Der mitgenommene Ersatzkeilriemen ist zu lang, ein neuer soll gebracht werden.
Warten, wieder warten.
Heute nicht mehr, morgen
2te Nacht im LKW.
01.03.2011
Warten, warten, warten.
Mittag, Nachmittag, nichts.
Heute nicht mehr.
01.03.2011
Warten, warten, warten.
Mittag, Nachmittag, nichts.
Heute nicht mehr.
Ich verzweifele langsam, nicht aber auch gar nichts passiert.
Der Ortskern ist wie eine Filmkulisse durch deren Mitte die Eisenbahnlinie führt.
Der Bahnhofsvorplatz, jetzt eine große Schlammpfütze, reicht direkt bis an die Gleise heran. Auf der einen Seite haben Marktfrauen ihre Stände, unmittelbar an dem Gleis, auf der anderen stehen wartende Menschen.
Auf einem einfahrenden Zug sitzen Soldaten auf den Dächern der Güterwagen, stehen auf den Plattformen zwischen den Wagons.
Menschen quirlen heraus. Alles ist ein großes Durcheinander und Gezeter.
Alles bewegt sich im Rhythmus der aus dem Pub schallende Musik.
Total übersteuert aber es stört keinen.
Gegen Abend wird alles mit spärlichem Neonlicht beleuchtet.
Irgendwie gespenstisch. Vereinzelt kleine Lagerfeuer, Garküchen oder Verkaufsstände mit Öllampen beleuchtet.
Mit Sturmgewehren bewaffnete Soldaten laufen herum, stehen im Gruppen zusammen oder sitzen beim Bier im Pub.
Dorfschönheiten tänzeln am der Terrasse des Pub vorbei und tun so als ob sie die Bemerkungen oder Zurufe der Männer nicht hören würden.
Es wird getrunken, geflirtet und getanzt.
Mich wollen sie schon wieder verkuppeln, wollen wohl meinen überstrapazierten Nerven was gutes tun.
Zurück beim LKW verschwinden die Jungs wieder, alleine, das nicht französisch sprechende Weißbrötchen stört nur.
Ich kann’s verstehen.
02.03.2011
Er ist eingetroffen, kaum zu glauben, der Keilriemen ist da.
In der Nacht soll es, wenn ich es richtig verstanden habe, Probleme mit Rebellen gegeben haben.
Deshalb die Verspätung.
Wir diskutieren über mein weiterkommen, wie ich meine Tour legen soll vom Congo nach DRC und Angola.
Regenzeit, Banditen und korrupte Beamte und Soldaten werden die weiterreise schwer machen.
Falsche Immigrationsbeamte sollen auf der Strecke immer wieder Geld verlangen.
Es lässt keiner auch nur ein gutes Haar an dem was da jetzt auf mich zukommt.
Alles montiert, Motor gestartet und Stopp. Wieder kriechen sie unter den LKW.
Die Lichtmaschine hat auch was abgekriegt. Sie versuchen sie zu reparieren.
Zu allem Übel ziehen auch noch dunkle Wolken auf und es fängt an zu gießen.
Alles versingt wieder in einer braunen Brühe aus Wasser und Schlamm.
Es klappt nicht, Schrauben sitzen zu fest.
„How are you?“ ein Italiener hält seine Geländewagen an und zeigt auf meine Maschine.
Er hat LKWS für Erdbewegungen und arbeitet für die Eisenbahn. Die Jungs können seine Werkstatt benutzen und wollen die Lichtmaschine bis Mittag wieder hinbekommen haben.
Das Angebot dort auch meine Maschine zu reparieren lehne ich daraufhin ab.
Gefällt mir sowieso irgendwie nicht.
Eigentlich hätte ich es wissen müssen, es wird 17:00 Uhr und wir sitzen immer noch fest.
Sie haben zwar alles soweit hinbekommen, aber nun fehlt ein kleiner Schlauch und der ist im Ort nicht aufzutreiben.
Sie schaffen es trotzdem.
„You can not go tonigth!“ Ein ranghöherer Soldat kommt zu uns.
„Rebellen are in the Forest along the road, you can not leave tonight.!“
„Tomorrow morning, with the Konvoi“
Ich ergebe mich meinem Schicksal und bereite wieder mein Nachtlager im Führerhaus.